Cherchez le vitrail
10. Dezembre 2017 – 18. Februar 2018
Die Schweiz ist reich an Kulturgut aus Glas. Bunte Fenster und andere gläserne Werke berühren uns, sie werden gesammelt, behütet und gepflegt, erforscht. Viel Geschichte ist mit ihnen verbunden, sie zeugen seit jeher und noch heute von Menschen und ihren Beziehungen, von Künstlerinnen und Kunsthandwerkern.
Im Hintergrund steht ein ebenso vielfältiges Wissen. Für das Verständnis der Glas-Arbeiten von Künstlern und Ateliers sind graphische Werke und Archive wertvoll. Auch immaterielles oder verlorenes Kulturgut gehört in diesen Kontext, wie die überlieferten Herstellungstechniken oder Zeugnisse dieser fragilen Kunst, die aus Bauwerken entfernt oder zerstört worden sind.
Das Vitromusée Romont und sein wissenschaftlicher Partner Vitrocentre nehmen sich dieser Kontexte an. Unter anderem setzt sich das Museum für die Erhaltung graphischer Vorarbeiten von Künstlern und von Werkstattnachlässen ein. In seiner Winterausstellung präsentiert es sorgfältig ausgewählte und noch nie gezeigte Werke aus diesen Sammlungen. Beispielhaft sind etwa Werke aus dem graphischen Fundus des Freiburger Ateliers Kirsch & Fleckner (1894-1938). In verschiedenen Künstlernachlässen fanden sich auch Wettbewerbsbeiträge und Vorarbeiten für ein epochales Vorhaben der modernen Glasmalerei, die Fenster der Basler Antoniuskirche (1927-1930). Dazu werden Einzelwerke wie einer der frühesten Glasmalereientwürfe von Augusto Giacometti oder Kostproben aus dem kürzlich in die Sammlung aufgenommenen Nachlass von Peter Travaglini gezeigt. All diese Exponate erhalten zudem durch die neue Online-Plattform vitrosearch eine zusätzliche kontextuelle Dimension.